Der erste Schritt in der Präventionslandschaft besteht darin, die eigenen Koordinaten zu ermitteln. Das bestimmt die anschließende Route zu einer wirksamen Präventionsarbeit.
Bedarfsermittlung
Kern einer Bedarfsermittlung ist es, den Bedarf der Zielgruppe festzustellen. Es gilt zu ermitteln, welche Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen vor Ort verhindert oder gestärkt werden sollen. Zusätzlich sollte der Blick darauf gerichtet werden, welche präventiven Maßnahmen vor Ort bereits umgesetzt werden. Erst ein Abgleich aus dem Bedarf der Zielgruppe und den vorhandenen Maßnahmen legt schließlich offen, welches Präventionsziel vor Ort verfolgt werden sollte.
Die Bedarfsermittlung kann in unterschiedlicher Detailtiefe und mit verschiedenen Mitteln erstellt werden. Der Aufwand sollte sich an dem Ausmaß der zu planenden Maßnahme orientieren. Möchten Sie bspw. eine einzelne Präventionsmaßnahme über einen begrenzten Zeitraum in einem klar definierten Setting planen, können Ihnen die folgenden Materialien und Angebote bei einer strukturierten Bedarfsermittlung und darüber hinaus behilflich sein.
Für eine umfassende und weitreichende Planung präventiver Arbeit in einer gesamten Kommune oder Schule sollte die Bedarfsermittlung in ein Gesamtkonzept eingebettet werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass ein umfassendes Bild des Präventionsbedarfs und vorhandener Angebote ermittelt werden kann. Die Arbeitsmethode Communities That Care (CTC) hilft Kommunen dabei, eine strukturierte Bedarfsermittlung mit einer wirksamen Maßnahmenlanung zu verbinden und somit sichere und förderliche Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Die Methode Weitblick hilft Schulen dabei, ein Präventionskonzept bedarfsgerecht und effektiv zu planen und umzusetzen.
Strukturierte Arbeitsmethoden wie CTC und Weitblick bieten viele Vorteile: Bestehende Methoden der Bedarfsermittlung können genutzt und anschlussfähig für die Maßnahmeplanung gestaltet werden. Ansonsten meist unverbundene Einzelmaßnahmen werden in einen strategischen Zusammenhang gebracht und Werkzeuge unterstützen Kommunen und Schulen bei der Erstellung und Umsetzung von Präventionsvorhaben. Kurzum: Einzelne Präventionsmaßnahmen allein können zwar einzelne Ziele erfolgreich verwirklichen. In den meisten Fällen ist es aber sinnvoll, Maßnahmen in ein strukturiertes und abgestimmtes Vorgehen für die gesamte Schule oder Kommune einzubetten.